Worcation an der Ostsee

Worcation an der Ostsee

Diese Woche hatte ich eine zweitägige Worcation, von der ich euch ein paar Bilder mitgebracht habe. Der Begriff „Worcation“ oder auch „Workation“ setzt sich zusammen aus „work“ für „Arbeit“ und „vacation“ für „Urlaub“. Nachdem ich von anderen erfahren habe, die das taten und begeistert waren, wollte ich es auch einfach mal ausprobieren und bin hin und weg!
Man fährt also dahin, wo andere Urlaub haben und arbeitet zu Rahmenbedingungen, die sonst Urlauber genießen wie Essen gehen, im Hotel wohnen, aufs Meer gucken, in den Pool springen, sich am Strand aufhalten, den Sonnenaufgang beobachten …

Ich bin ja niemand, der Untätigkeit aushält oder gar erholsam findet, auf der anderen Seite kann ich nicht ständig mitten im Getümmel den vielen Reizen ausgeliefert sein. Deshalb war das für mich ideal, an den beiden Tagen in Scharbeutz und auch während der Zugfahrt zu schreiben. Der Fokus auf die Tätigkeit hat mir dabei geholfen, die nicht relevanten Wahrnehmungen auszublenden.
Über meinen Wordcount bin ich selbst erstaunt; eine so lange Kurzgeschichte habe ich noch nie geschrieben. Ich habe bei der Ausschreibung für die Klimazukünfte 2050 aber auch viel Platz – nur nicht mehr viel Zeit! Bis zum 30. September muss alles fertig sein. Über 35.000 Anschläge umfasst die Rohfassung, aber ich darf bis zu 50.000 einreichen. Das ist gut zu wissen, denn üblicherweise wachsen meine Geschichten während der Überarbeitung noch etwas.

Wo ich schon mal da war, musste ich natürlich auch ein kleines Buchshooting mit einer Neuerscheinung machen, die ich euch bald näher vorstellen werde.

Natürlich habe ich nicht nur geschrieben und geknipst, ich habe auch lecker Eis gegessen. :D

Und die gute Seeluft genossen. Das hauptsächlich.

Na, habe ich jetzt jeden urlaubsreif gekriegt, auch die, die gerade erst zurückgekommen sind? *lach
Nicht alle haben die Möglichkeit, das Meer bei einem Tagesausflug zu besuchen. Aber vielleicht führt Dich ja Deine nächste Recherchereise dahin? Ostseekrimis sind ja ein eigenes Genre und wer weiß, was unbescholtenen Urlaubern beim Strandurlaub so alles passieren könnte …

Ohne Strandkarte erwischt werden macht jedenfalls schon mal zehn Euro!
(Keine Sorge, ich hatte eine.)

Kurztrip nach Cuxhaven

Kurztrip nach Cuxhaven

Noch ein letztes Mal Urlaub, bevor es endgültig in die Selbständigkeit geht. Ich wollte schon eine ganze Weile mal wieder ans Meer, konnte mich aber nicht dazu aufraffen, mein Nest zu verlassen. Doch ein Tapetenwechsel war dringend nötig.

Ich kam also an den Strand in freudiger Erwartung der Brandung und wer war nicht da? Das Meer! Also es war schon da, aber eben bei Ebbe. Wattenmeer hat das so an sich. Die Nordsee so nah an der Mündung der Elbe hat offenbar nur sehr kurz Hochwasser und dann scheint alles die Elbe hoch nach Hamburg zu fließen, denn wir spüren die Tide ja selbst da noch.
Meine erste Amtshandlung war neben pflichtschuldigster tourimäßiger Knipserei ein Gewaltmarsch am Strand entlang, um im nächsten Ortsteil nach einem Restaurant zu suchen. Die Dünen haben mich an meine Kindheit erinnert; wir fuhren regelmäßig nach Skagen in Dänemark, dort gab es sie auch.
In Duhnen steppte dann auch wirklich der Bär, in Döse ging es vergleichsweise ruhig zu. Es war eine Herausforderung, einen Tisch zu bekommen, da man vielerorts reservieren musste. Das war auch der Grund, warum ich nicht im Hotel zu Abend essen konnte, was ich liebend gern getan hätte. Mein Impfnachweis wurde auch ausschließlich dort verlangt.
Nachts konnte ich vor lauter Aufregung ob all der neuen Eindrücke nicht schlafen und war also am nächsten Tag morgens früh wach und konnte mich zu einer Dame in den winzigen Pool quetschen, um dort „mit Abstand“ zu schwimmen.
Diesmal kaufte ich mir ein Tagesticket für den Bus und fuhr kreuz und quer durch die Stadt, um mir die Innenstadt anzusehen, noch mal durch die Fußgängerzone in Duhnen zu schlendern und mir nach einer frittierten Scholle eine Eisschokolade zu genehmigen sowie die Kugelbake zu knipsen. Überhaupt habe ich etliche Fotos gemacht, um mein Buch in Szene zu setzen, was mir schon ein wenig wie Arbeiten vorkam. Ob ich diese tatsächlich alle zu Werbezwecken einsetzen werde, weiß ich noch nicht. Ich möchte auch bezweifeln, dass ich diese Workation in irgendeiner Form als Dienstreise absetzen kann.
Nach einem Mittagsschlaf habe ich, dem Tidenkalender sei Dank, auch das Meer bei Flut gesehen:

Cuxhaven am Strand

Um mich auch noch in der Sauna zu erholen, war ich dann zu erschöpft vor lauter Urlaub.

Am dritten Tag war ich froh, wieder nach Hause fahren zu können mit der freudigen Aussicht, mich an meinen Schreibtisch zu kuscheln.
Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, meinen Zug knapp zu verpassen, weil der Automat nicht ordnungsgemäß funktionierte und ich den anderen nehmen musste. Deshalb sah ich mich gezwungen, drei Mängelexemplare vom Grabbeltisch mitzunehmen. Irgendwie musste ich die Stunde Wartezeit ja rumbringen.
Wie andere Leute das alles während eines Tagesausflugs schaffen, ist mir schleierhaft.