Rezension: Tobaksplitter (Ingo S. Anders)

Rezension: Tobaksplitter (Ingo S. Anders)

Tobaksplitter – Sammlung kurzer Geschichten
Ingo S. Anders

Kurze Geschichten
115 Seiten
Druckbuch 8,99 EUR, ebook 2,99 EUR
2. Auflage, Oktober 2021

Was tut er denn da? Rezensiert er sich jetzt schon selbst? Ja, das tut er.
Die Veröffentlichung von Tobaksplitter ist jetzt drei Jahre her und da es mein Debüt war, habe ich dabei einige Fehler gemacht. Nicht nur, dass ich den völlig überstürzten Launch nicht richtig gefeiert habe, weil ich keinen Kontakt zu Bloggenden hatte, die mich hätten unterstützen können:
Niemand weiß so wirklich, was ihn bei dieser bunten Zusammenstellung erwartet. Das habe ich auch bei den Gästezahlen bei Lesungen und bei der Lesungsakquisition gemerkt. Ich will jetzt versuchen, dies nachzuholen, indem ich tiefere Einblicke ins Buch gewähre, die über die Leseprobe, bei der man nur die ersten Texte beschnuppern kann, hinausgehen.
Möge also der 3. Buchgeburtstag dazu führen, dass Tobaksplitter laufen lernt!

Ersteindruck

Buchcover: Schwarzer Anzug, weißes Hemd, silbergrau karierte Krawatte, Text: Ingo S. Anders, Tobaksplitter, Sammlung kurzer Geschichten.
(c) A&K Coverdesign

Das Cover war ein Premade, in das ich damals schockverliebt war. Heute weiß ich nicht, ob ich es noch mal wählen würde. Man hat mir schon gesagt, es passe nicht zum Inhalt.
Für mich schien es passend, weil ich mich, versteckt in einem Herrenanzug, der für mich auch eine Art Schutzpanzer darstellt, das erste Mal ins (pinke) Rampenlicht gewagt habe.

Klappentext

Von der Psychiatrie durch menschliche Abgründe über Transsexualität bis hin zu Kindheitserinnerungen: Durch diese Sammlung kurzer Geschichten zieht sich ein roter Faden. Je mehr man von ihnen liest, desto näher kommt man dem Wesen des Autors. Diese Texte und Fragmente, ob erfunden oder wahr, sie sind nicht artig, sondern eigen und auf ihre Art anders.
Splitter für Splitter zeigen sie ein Bild von Ingo S. Anders.

Lektüre

Schauen wir uns jetzt die einzelnen Texte näher an. Wirklich viel kann ich nicht verraten, weil viele der Texte wirklich sehr kurz sind (ein oder zwei Buchseiten), aber wir können gemeinsam etwas stöbern.

Zum Buch insgesamt kann ich euch sagen: Das war mein allererstes eigenes Buch! Ich war mega aufgeregt, als ich es Hals über Kopf veröffentlicht habe. Dabei ist eine Menge schief gelaufen und das meiste davon geht auf meine Kappe. Klar, hinterher ist man immer schlauer. Trotzdem bin ich sehr stolz auf mein Werk und lese immer gerne daraus vor.

Die Geschichten sind übrigens alle zwischen 2006 und 2021 entstanden. Für mich ergibt sich ein roter Faden, weil die Geschichten der vier verschiedenen Themenblöcke – Psychiatrie, Identitätssuche, trans* und Kindheitserinnerungen – jeweils zusammengehören und für mich den Abschluss mit den jeweiligen Themen bilden, die ich mit den Geschichten aufgearbeitet habe.

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Rezension: Wenn Licht die Finsternis besiegt (Nora Hille)

Rezension: Wenn Licht die Finsternis besiegt (Nora Hille)

Wenn Licht die Finsternis besiegt: Mit bipolarer Erkrankung Leben, Familie und Partnerschaft positiv gestalten.
Nora Hille

Palomaa Publishing
Erzählendes Sachbuch
328 Seiten
Erhältlich als Taschenbuch für 20,- EUR und als ebook für 14,99 EUR.
Erschienen am 16.08.2023

Bei einem Gewinnspiel von Freundefürsleben e. V. habe ich ein vom Verlag Palomaa Publishing zur Verfügung gestelltes Printbuch gewonnen, über das ich mich sehr gefreut habe.

Ersteindruck

Darf ich ehrlich sein? Das Cover wirkt passend zum Verlag, der Bücher und mehr von Frauen publiziert, sehr feminin – beim Stöbern würde ich hier nicht zugreifen.
Ich wusste aber, es geht um die bipolare Störung und mich interessiert, wie andere Menschen mit dieser Erkrankung ihren Alltag meistern.
Man soll ja auch ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen. Hätte ich es nicht gewonnen, ich hätte es wegen seines Inhaltes auch so gekauft.

Klappentext

Eine schwere psychische Erkrankung muss nicht das Ende bedeuten, im Gegenteil. Diagnostiziert und behandelt kann sie zum Beginn eines neuen, besseren Lebens führen.

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Psychose #diverserdonnerstag

Psychose #diverserdonnerstag

Es gibt nicht die Psychose, das macht bereits der entsprechende Wikipedia-Artikel klar. Psychosen können bei einer Vielzahl von Erkrankungen auftreten, darunter bei der bipolaren Störung. Wie ich während einer Psychose auf Außenstehende wirke, ist mir erst dadurch klar geworden, dass ich einmal währenddessen Fotos und Videos gemacht habe.

Persönliche Erfahrungen

Meine erste (diagnostizierte) Psychose entwickelte ich, nachdem ich bereits ein halbes Jahr unbehandelt manisch und bereits wahnhaft herumlief. Im Büro war ich schon darauf angesprochen worden, dass ich aber sehr überengagiert sei – tatsächlich traute ich mir da schon selber nicht mehr über den Weg, machte Fehler, die ich sonst nicht gemacht hätte, weil ich mich kaum noch auf etwas konzentrieren konnte. Irgendwann lief ich immer häufiger durch die Gegend, weil ich nicht mehr stillsitzen konnte, was natürlich nicht unbemerkt blieb.

Aus einem Impuls heraus folgte ich der Einladung einer Bekannten und nahm an einem Schamanischen Heilkreis teil. Unter normalen Umständen wäre das für mich ein absolutes No-Go gewesen. Aber ich kann euch beruhigen: Das war nicht viel anders als Musiktherapie mit Gespräch beim Kuchenessen. Lange Zeit hielt ich das für das auslösende Moment der folgenden Ereignisse; inzwischen denke ich, dass mich dieses Erlebnis noch am ehesten in die Realität zurückgeholt hat, weil ich nämlich dadurch darüber nachdachte, was denn real ist und was nicht, weil ich verstehen wollte, was geschehen war.

Nachts allein am Bahnhof halluzinierte ich

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Rezension: Ich, Mensch: Worte gegen Ableismus (Frei!Geist Autorenverlag)

Rezension: Ich, Mensch: Worte gegen Ableismus (Frei!Geist Autorenverlag)

Ich, Mensch: Worte gegen Ableismus, Frei!Geist Autorenverlag
92 Seiten
Druckbuch 9,- EUR, nicht als ebook erhältlich.
ISBN 978-3-756-521-23-4
Erschienen am 10.08.2022 und erhältlich bei epubli, Amazon, Thalia, und Hugendubel.

Ich hatte euch ja schon neulich mal das Cover gezeigt.
Mein erster Text, der in einem Verlagsbuch erscheint! Ich bin stolz auf mich, aber ebenso auf die anderen. Und ich habe sogar eine Kollegin vom BVjA-Stammtisch, Elke Jan, „wiedergetroffen“ die einen tollen Krimi beigesteuert hat. Sie ist unter anderem auch Sensitivityreaderin.
Heute will ich euch aber das Buch näher vorstellen.

Klappentext:
16 Autorinnen und Autoren, 17 Texte zum Thema Behinderung und Ableismus in Deutschland, aus ganz persönlicher Perspektive. Gedicht und Kurzgeschichte, Essay und Bericht: In so vielfältigen wie originellen Formen kommen hier diejenigen zu Wort, die in der öffentlichen Debatte immer noch viel zu oft ausgeschlossen bleiben. Die Hürden im Alltag einer Rollstuhlfahrerin, der tägliche Kampf blinder Menschen oder das Unverständnis, das geistig Beeinträchtigten entgegen schlägt: Die Beitragenden in diesem Sammelband, der aus einem Schreibaufruf des Autorenkollektivs Frei!Geist hervorging, bieten bunte, kluge, anspruchsvolle Kommentare aus ganz verschiedenen Blickwinkeln zu einem Thema, das leider immer noch brandaktuell ist.

Gesamteindruck

Ich war etwas überrascht, wie dünn sich das Buch anfühlt. Aber 92 Seiten sind eben nicht viel im Vergleich zu den für einen Roman typischen Umfang von 300 Seiten oder mehr. Das tut der Qualität der Texte, die mich allesamt sehr berührt haben, jedoch keinen Abbruch.

Zu den einzelnen Texten

Ingo S. Anders – Störungen im Betriebsablauf oder Unplanmäßige Verkehrsbehinderungen
Meine eigene Geschichte trägt einen etwas sperrigen Titel. Natürlich rezensiere ich mich nicht selbst, aber ich zeige euch die erste Seite als Leseprobe. Einfach nicht weiterlesen, wenn ihr bzgl. der Inhalte der anderen Geschichten nicht gespoilert werden wollt.

Eine aufgeschlagene Buchseite. Schwarze Schrift auf weißem Grund: Ingo S. Anders Störungen im Betriebsablauf oder Unplanmäßige Verkehrsbehinderungen Mein Telefon klingelte. Das war insofern ungewöhnlich, als dass es das nur selten tut, weil ich nicht gern telefoniere und meine Freunde das wissen. Es klingelte also unangemeldet, und ich hatte das Glück, die Wischbewegung richtig auszuführen, sodass das Gespräch mit Ina zustande kam. "Ingo, stell dir vor!" Sie war ganz aufgeregt. "Der Verlag hat angerufen. Ich soll in einer Talkshow im Fernsehen auftreten! In Osnabrück." Ich gratulierte und ließ sie erzählen, bis sie zum Grund ihres anrufs bei mir kam. Sie brauchte eine Reisebegleitung. Ausgerechnet mich, der jeden Winter in heillose Orientierungslosigkeit verfiel, wenn alle Jahre wieder urplötzlich der Umstieg am Jungefernstieg erschwert wurde, weil zwischen S-Bahnhaltestelle und Bushaltestelle ein Weihnachtsmarkt den Weg versperrte. "Mit dem Zug? Und was soll ich da machen?", fragte ich verständnislos. In meiner Welt bedeutete eine Zugfahrt eben nur Kopfhörer auf und irgendwie die Reizüberflutung durch die vielen Fahrgäste aushalten, was stressig genug für mich war. So stressig, dass ich üblicherweise entweder mit der Ersten Klasse fuhr oder zwei Übernachtungen zusätzlich buchte, wenn ich verreiste. Mich hatte Ina nur deshalb gefragt, weil die ursprünglich angedachte Begleitung ihr kurzfristig abgesagt hatte.
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Ableismus #diverserdonnerstag

Ableismus #diverserdonnerstag

Für Menschen mit Behinderung [externer Link] stellt Ableismus [externer Link] eine Form von Diskriminierung dar. Dabei wird eine Person auf die Merkmale reduziert, die sie vom vermeintlichen Normalzustand unterscheiden.

Vorübergehend benötigte ich Unterarmgehstützen und habe in dieser Zeit Erfahrungen gemacht, die ich in meinem Alltag normalerweise nicht mache, da ich eine nicht-sichtbare Behinderung habe.

Persönliche Erfahrungen

Beispiele für positive Diskriminierung

  • Im Bus machten sehr viele Leute unaufgefordert einen Sitzplatz frei.
  • Türen wurden mir aufgehalten, die ich sonst selbst öffnen muss.

Beispiele für negative Diskriminierung

  • Bei einem Arztbesuch aufgrund akuter Beschwerden wurde mir die Untersuchung verweigert mit der Begründung, das dauere mit den Krücken zu lange. Ich sollte später wiederkommen, wenn ich sie nicht mehr brauche.
  • In einer anderen Praxis wunderte man sich, warum ich diese überhaupt aufsuchte, da sie nicht barrierefrei erreichbar war. (Es war die ausgewiesene Vertretung meiner Hausarztpraxis.)
  • In einem Supermarkt wurde ich an der Kasse gefragt, ob ich nicht jemand anderen zum Einkaufen schicken könne.
  • Eine Frau im Bus wollte mich dazu nötigen, mich an ihr abzustützen, obwohl ich mich sehr gut an der Haltestange festhalten konnte.

Ich kann nur für mich sprechen und ich persönlich mag übergriffige Hilfsangebote gar nicht.
Wenn ich mit meinem Hackenporsche, in der anderen Hand einen unhandlichen Gegenstand, mit einer Tür kämpfe, gucken die Leute in der Regel auch nur untätig zu. Die wenigsten helfen. In solchen Situationen fände ich es eigentlich höflich, öfter mal einander die Tür aufzuhalten. Auch mit Kinderwagen, Koffern etc.
Weil es aber so ist, dass man einander üblicherweise nicht hilft, finde ich es diskriminierend, sobald ich auf Krücken gehe, mir die Fähigkeit abzusprechen, selbst eine Tür zu öffnen. Das, was ich noch alleine kann, möchte ich auch selbstständig tun dürfen.

Nicht-sichtbare Behinderung

Über meine Erfahrungen mit Depressionen hatte ich bereits berichtet, Artikel über Manie und Psychose werden folgen.
Bei nicht-sichtbaren Behinderungen ist es meiner Erfahrung nach für Außenstehende schwierig, diese zu fassen, weil man eben nichts sehen kann. Es scheint einfacher, sich vorzustellen und nachzuvollziehen, wie man wohl damit umginge, wenn man das eigene Knie vorübergehend nicht beugen darf und daher die oben erwähnten Unterarmgehstützen benötigt.

Beispiele für negative Diskriminierung

  • Ich wurde sowohl über- als auch unterfordert zu einem Zeitpunkt, als ich meine eigenen Bedürfnisse noch gar nicht benennen konnte, weil mein erster Kontakt mit der Psychiatrie, die (damals falsche) Diagnose ganz frisch war. Die einen behandelten mich wie ein rohes Ei, die anderen forderten, ich solle mich zusammenreißen; am Arbeitsplatz wies man mir keine Aufgaben mehr zu, um mich zu schonen. Ich saß also meine Zeit ab und litt furchtbar unter Selbstzweifeln und Grübeleien darüber, warum man mir plötzlich nichts mehr zutraute.
  • Bei Gesprächen, die in Unkenntnis meiner Erkrankung völlig akzeptiert waren, höre ich immer wieder: „Ich bin nicht dein Therapeut“ und „Du brauchst professionelle Hilfe.“ Es wurde gar nicht gesehen, dass ich die bereits in Anspruch nahm. Ich ging und gehe regelmäßig zu einer Psychiaterin, viele Jahre nutzte ich auch die Angebote der ambulanten Sozialtherapie (ASP), ich machte sogar eine Ausbildung zum zertifizierten Genesungsbegleiter (EX-IN). Vor allem aber nutzte ich die Zeit, um durch ausgiebige Selbstbeobachtung mit meiner Erkrankung leben zu lernen. Das ist meiner Meinung nach das Wichtigste bei einer chronischen Erkrankung. Denn es gibt kein Nachher, das so ist wie das Vorher. Insofern finde ich auch die Bezeichnung „Schnupfen im Kopf“ für psychiatrische Erkrankungen gefährlich bagatellisierend.

Beispiele für positive Diskriminierung

  • Unheimlich viele berichten von eigenen Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen oder von solchen aus dem engeren Umfeld, sobald ich meine offenbare.
  • Wenn ich Unzufriedenheit mit meiner Leistung, die hinter der von voll Berufstätigen in der Freizeit erbrachten zurückbleibt, ausdrücke, werde ich für meine dennoch gelobt. Selbst wenn ich mir ein neues, höheres Ziel suche, soll ich zufrieden sein mit dem, das ich bereits erreicht habe. Das begegnet mir ganz häufig, auch und gerade bei „professionellen“ Helfern. Warum darf ich mich nicht herausfordern?
Schwarze Schrift auf weißem Grund: #diverserdonnerstag Menschen mit Behinderung Als Behinderung bezeichnet man eine dauerhafte und gravierende Beeinträchtigung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Teilhabe einer Person. (Wikipedia) Unten rechts Ingos Markenzeichen: Vogel auf Schildkröte

Heute kann ich die Frage beantworten, wie ein Arbeitsplatz auf meine Bedürfnisse zugeschnitten sein muss, vor 9 Jahren konnte ich das nicht. Ich weiß, dass es nicht nur Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) gibt, sondern auch geschützte Arbeitsplätze, Inklusionsbetriebe und neben anderen Angeboten zur Teilhabe eben auch die Möglichkeit, im ersten Arbeitsmarkt zu arbeiten. Was ich nicht wusste: Um in einer WfbM zu arbeiten, muss man erstmal werkstattfähig sein. Das bin ich laut einer Untersuchung vor fünf Jahren, als ich eine solche Tätigkeit für mich in Betracht zog, noch nicht gewesen. Auf der anderen Seite kann ich durchaus einen Minijob auf dem ersten Arbeitsmarkt ausüben oder mich selbstständig machen.

Noch eine Bitte:
Wenn ihr euch im Gespräch mit mir überfordert fühlt, dann sagt das einfach, anstatt mich an ohnehin kaum verfügbare Therapeuten zu verweisen, die mir anders als meine Phasenprophylaxe nicht helfen können.

Umgang damit in meinen Geschichten

Ich mache mich nicht davon frei, selbst Vorurteilen aufgesessen zu sein, da Behinderungen so mannigfaltig sind, dass ich gar nicht alle kennen kann. Natürlich habe ich in einem meiner Entwürfe einen Rollstuhlfahrer drin, eben um Diversität reinzubringen. Genau das finde ich auf diese Weise nach Lektüre der anderen Beiträge zum #diverserdonnerstag mittlerweile falsch, da die Figur ansonsten keinerlei Funktion hat, sieht man von einer kleinen Statistenrolle ab. Deshalb werde ich diesen Aspekt streichen, da es in der Geschichte ansonsten nicht um Behinderungen geht. Ich würde einen solchen Exotenstatus für Menschen mit bipolarer Störung oder Trans*personen auch nicht wollen.

Was ich gemacht habe in Der Genesungsbegleiter: Ich habe den Figuren mit Depression und bipolarer Störung jeweils eine Hauptrolle gegönnt. So bleibt genug Raum, das Thema vielschichtig zu betrachten, auch wenn es sich um kein Sachbuch handelt. Man erlebt Mark und Lena in verschiedenen Situationen und bekommt so ein vollständigeres Bild, als seien sie nur irgendwo am Rande durchs Bild gehuscht. Trotzdem bleiben es einzelne Figuren, durch die möglicherweise bei den Leser:innen das Bild einer ganzen Personengruppe geprägt wird.

Ein Text von mir zum Thema „Leben mit Behinderung“ wird in einer Anthologie erscheinen. Noch warte ich auf den Autorenvertrag. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Das sagen die anderen

Besonders empfehlen möchte ich den Blogartikel von amaliazeichnerin [externer Link].

Save the date

Am 5. Mai ist Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung [externer Link].

Der Hashtag #diverserdonnerstag wurde ins Leben gerufen von equalwritesde.

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