trans*, nicht-binär #diverserdonnerstag

trans*, nicht-binär #diverserdonnerstag

Jedes Jahr am 17. Mai ist der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, kurz IDAHOBIT. Dieses Datum hat sich etabliert als wichtigster Tag für weltweite Aktionen der LGBTI-Community.
Deshalb eignet es sich auch gut, um über nicht-binäre Personen und trans* zu sprechen.

Für mich ist trans* immer so der Überbegriff für alles, das irgendwie mit Transsexualität, Transidentität, Transgender, Transition, trans Männern, trans Frauen, trans Menschen überhaupt zu tun hat. (Für mich persönlich bevorzuge ich eigentlich die Schreibweise Transmann, Transleute usw. aber seit meiner aktiven Zeit hat die mehrheitlich bevorzugte sich verändert.) Plump gesagt sind trans Leute dabei diejenigen, die irgendwelche geschlechtsangleichenden Maßnahmen machen, um sich irgendwie auf den Weg zu machen, Mediziner unterscheiden da gerne zwischen MzF und FzM, um uns und die richtige Behandlung nicht zu verwechseln. :-D

Persönliche Erfahrungen

Ich bin also ein Transmann, ich habe meine Geschlechtsangleichung hinter mir. Für mich stand es immer fest, dass es (für mich) nur zwei Geschlechter gibt, auch wenn ich gendertheoretischen Modellen, die Geschlecht auf einer Skala von männlich zu weiblich (x-Achse) und agender zu androgyn (y-Achse) sehen. Ich bin da dann so bei etwa 80% männlich, je nach Tagesform (rasiert, unrasiert, Kleidungswahl, ..), ein Stück unterhalb der x-Achse. :-D

Vielleicht kommt von mir eines Tages noch ein Buch von mir über meinen Transweg, aber so als kurze Zusammenfassung, was man zu meiner Zeit über sich ergehen lassen musste:

  • Inting (Klärung der eigenen Geschlechtsidentität, nachdem man herausgefunden hat, dass es trans* gibt)
  • Entdeckung vieler Möglichkeiten, Entscheidungen treffen, welche Maßnahmen die richtigen sind, mit denen man leben können muss
  • Outing, im Freundeskreis, bei der Familie, beim Arbeitsplatz, bei Behörden, Ämtern – ja, schlichtweg allen Kontaktpersonen, spätestens im Zuge der Namensänderung
  • Psychotherapeuten suchen, da die Krankenkasse 18 Monate Therapie vorschreibt
  • Endokrinologen suchen und sich beraten lassen
  • Operateure suchen und sich beraten lassen, sich das Gespräch quittieren lassen für den MDK
  • Gutachter suchen, die das Go für die Namensänderung bei Gericht geben
  • Vornamens- und Personenstandsänderung beim Gericht beantragen
  • fast Verzweifeln über die Warterei

Ich hasse Warten!

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Toxische Männlichkeit #diverserdonnerstag

Toxische Männlichkeit #diverserdonnerstag

Toxische Männlichkeit  (auch „giftige Männlichkeit“) ist eine Bezeichnung für ein Verhalten von Männern, das als schädlich für die Gesellschaft oder Männer selbst gesehen wird.

Ich denke da vor allem an Historische Romane, in denen die Männer mit Frauen Dinge tun dürfen, für die sie heute ins Gefängnis kämen. Mir fallen die umstrittenen Bad Boys ein und ich frage mich, inwieweit das je nach Genre seinen Platz haben darf und haben soll und wo sich dringend etwas ändern muss.

Persönliche Erfahrungen

Als Transmann habe ich selbst rund dreißig Jahre lang in der für mich falschen, also der weiblichen Geschlechtsrolle gelebt. Ich kenne das also ein bisschen von beiden Seiten.

Ganz deutlich war es während der Kochlehre in der Hotelküche zu spüren: Frauen hatten da nicht wirklich etwas zu suchen. Die taugten als Kaltmamsell und durften das Frühstück zubereiten. Ich hatte eine Kollegin, deren Job genau das war und die ich regelmäßig zu vertreten hatte. Das war es dann auch. Ich lernte nichts und fiel durch die Prüfung. Und wenn ein Mann eine der Frauen unsittlich anfasste, dann waren sie es selbst schuld aufgrund der Wahl ihrer Kleidung. Diesen Eindruck gewann ich dort.
Mir selbst ist es passiert, dass ich von Männern (Kollegen!) an den ohnehin schon ungeliebten Brüsten begrabscht wurde und mir blieb nichts anderes, als mich zur Wehr zu setzen durch das berühmte Knie in die Kronjuwelen. Danach war Ruhe. Putzen auch am Arbeitsplatz meines Vorgesetzen war weiterhin meine angestammte Rolle.
Angezeigt habe ich niemanden. Ich wüsste allerdings auch nicht, dass jemals eine Kollegin einen Kollegen begrabscht hat. Ich fürchte, ich bin durch diese Erfahrungen etwas abgestumpft für Verbalinjurien.
Ich muss dazu sagen, dass ich später einen anderen Betrieb kennenlernte, in dem man mir als Mensch und mit Respekt begegnete.

Die Sozialisation in der weiblichen Geschlechtsrolle hat Folgen

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