Sexuelle Präferenz #diverserdonnerstag

Sexuelle Präferenz #diverserdonnerstag

Nachdem wir über Geschlechtsidentität gesprochen haben, geht es heute um die sexuelle Präferenz. Pansexualität, kurz pansexuell oder einfach nur pan bezeichnet eine sexuelle Orientierung, bei der Personen in ihrem Begehren keine Vorauswahl nach Geschlecht oder Geschlechtsidentität treffen. […] Demgegenüber begehren und lieben bisexuelle Menschen nur Männer und Frauen. (Wikipedia)

Persönliche Erfahrungen

Ich sage gern, ich bin vorwiegend schwul. Es wurde von mir „als Frau“ erwartet, dass ich mich für Männer interessiere. An meiner sexuellen Präferenz hat sich bis heute nichts geändert. Damals wurde ich als hetero angesehen. Heute gelte ich als schwul. Dadurch ist der diesbezügliche Umgang mit mir bei weitem nicht mehr so selbstverständlich. Auf einmal erscheint es ungewöhnlich. Erzähle ich gewohnt beiläufig von meinem Mann, so werde ich unterbrochen mit der Frage, ob ich schwul sei. Was ich darauf wohl antworten soll? „Nein, aber ich sehe mich gesellschaftlich dazu gezwungen, mit einem Mann zusammenzuleben“ wohl kaum. Würde man einen Mann, der von seiner Frau erzählt, fragen, ob er hetero ist? Wohl eher nicht.

Auf der anderen Seite fühle ich mich der schwulen Szene nicht so richtig zugehörig. Als Transmann habe ich andere Outingerfahrungen, bin anders von Zwangsoutings bedroht. Meine Geschichte ist eine andere, da meine frühen Beziehungserfahrungen allesamt gesamtgesellschaftlich akzeptiert und von meiner Familie unterstützt waren. (Wohlgemerkt: Ich spreche für mich, nicht für alle trans Männer.)

Daher finde ich es für mich schwierig, dass es diese Schubladen überhaupt geben muss.

Umgang damit in meinen Geschichten

Meine Rasheeda aus Schwuppenplanschen (AT) ist pan, Dennis ist schwul. Das ist auch der Grund, warum die beiden beste Freunde sind und kein Paar.

Mark und Lena aus Der Genesungsbegleiter (AT) sind offenbar hetero. Jedenfalls dachte ich, das ließe sich am ehesten verkaufen. Ich hatte darüber nachgedacht, ob Lena mal Erfahrungen mit Frauen gemacht hat. Aber selbst wenn – es trägt nichts zur Handlung bei.

In meinem Buch Tobaksplitter habe ich auch eine Geschichte, in der bei einem Date Transmann und Cismann aufeinandertreffen und die Frage nach einer Bisexualität auftaucht. Da ist es relevant, weil es dem Transmann aufgrund seiner Biografie wichtig ist, als Mann begehrt zu werden und nicht anders.

Künftig möchte ich Geschichten nicht mehr entweder als straight oder als queer anlegen, sondern die Vielfalt abbilden, die es gibt.

Der Hashtag #diverserdonnerstag wurde ins Leben gerufen von equalwritesde.

Wie Gott uns schuf

Eine empfehlenswerte ARD-Doku: 100 Menschen, die bei der katholischen Kirche arbeiten, haben sich als geoutet. Externer Link zum Video (verfügbar bis 24.01.23)

Folgt mir auch auf Instagram!