Vorbereitung auf meine erste Solo-Lesung

Vorbereitung auf meine erste Solo-Lesung

Es ist meine erste Lesung, bei der ich Tobaksplitter live präsentieren werde und vor allem ist es meine erste Solo-Lesung überhaupt. Ich bin froh, dass Hamburg Pride die Möglichkeit bietet, kostenlos aufzutreten, und auch die Veranstaltung bewirbt. So ist der Rahmen gegeben und ich kann mich quasi ins gemachte Nest setzen. Dazu kommt, dass dieses Jahr das CSD-Motto „Selbstbestimmung jetzt! Verbündet gegen Trans*feindlichkeit“ zu mir und meinen queeren Texten wie die Faust aufs Auge passt und wenn ich jetzt nicht auf die Bühne gehe, dann nie. Ich muss nur ein Anmeldeformular ausfüllen und dann – ja, eben „nur“.

Ich als Bürohengst habe nichts gegen Formulare, wie ihr wisst, aber bei diesem packt mich das Lampenfieber. Es erinnert mich an die Zeit, als mir beim Einreichen von Wettbewerbsbeiträgen der Angstschweiß ausbrach. Die ersten konnte ich nicht einmal alleine absenden, zu groß war die Angst, zu versagen. Inzwischen habe ich so viele Absagen kassiert, dass ich mich daran gewöhnt habe, dass das eben die Regel ist und nicht die Ausnahme. Die Übung hat dazu geführt, dass mir das nicht mehr schwerer fällt als jede andere Mail auch. Nun hoffe ich, dass es mir mit den Lesungen ähnlich gehen wird.

Denn eigentlich trete ich gerne auf. Eigentlich werde ich gerne gehört. Ich habe nur Angst vor Ablehnung. Bei manchen Texten ist es doch sehr schwer, zwischen dem literarischen Ich und meiner Person zu trennen – vor allem dann, wenn ich weiß, dass es sich um autobiografische Elemente handelt.

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