
»Ich bin schwul und das ist auch gut so«, sagte einst Klaus Wowereit. Zwanzig Jahre ist das her. Ist es seither leichter geworden, sich zu outen? Im allgemeinen Ja, im Einzelfall Nein.
Gibt es in deinen Geschichten Coming-Outs?
Ja und Nein. In meinem Genesungsbegleiter geht es um ein ganz anderes Thema, das Paar im Fokus ist hetero. In Schwuppenplanschen ist es für Dennis eine Hürde, die er zu nehmen hat. Nicht, weil er schwul ist, sondern weil er trans* ist. Das weiß sein Love Interest noch nicht und Dennis ist es unangenehm, sich zu offenbaren; er hat Angst vor Ablehnung.
Umgang mit Sexualitäten/Gender
Schwuppenplanschen spielt in einer Blase, in der es normal ist, trans* zu sein. Aus Sicht des Protas ist hier der Cismann das unbekannte Wesen. Ich versuche, beiden Seiten gerecht zu werden. Für den Cismann ist es natürlich normal, cis zu sein.
Worauf sollten wir beim Beschreiben eines Coming-Outs achten?
Ich finde es wichtig, beide Seiten zu zeigen. Es ist nicht nur schwer, für denjenigen, der sich offenbart. Es ist eben auch eine Offenbarung für denjenigen, der plötzlich etwas Neues über sein Gegenüber erfährt. Das kann das Vertrauen infrage stellen, das kann das ganze Weltbild ins Wanken bringen.