Gesucht

Gesucht

Ich stand mit meiner Skizze am menschenleeren Bahnhof und hielt Ausschau. Bisher hatte ich heute außerhalb der Bahnsteige des Nahverkehrs nur Menschen gesehen, die nichts davon mitbekommen hatten, dass die Lokführer:innen so erbittert streikten, dass hier schon die ganze Woche gar nichts ging.
Dort! Jemand mit Mütze, Bart und Brille – das könnte die gesuchte Person sein. Die Haare weiß, die Mütze rot mit weißem Bommel. Bisschen spät, wenn du mich fragst. Obwohl, wenn er mit dem Zug gekommen war …

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Ich lese live im Radio am 31.12.23 gegen 12!

Ich lese live im Radio am 31.12.23 gegen 12!

Okay, zugegeben, so ganz live ist es nicht, denn es handelt sich um eine Aufnahme. Es ist ein Ausschnitt meiner dystopischen Kurzgeschichte Projekt Rhein, die live ausgestrahlt wird.
Ich habe dies für eine Ausschreibung von Radio 889FM Kultur aufgenommen und bin sehr froh darüber, dass meine Präsentation ausgewählt wurde. Das ist der erste Erfolg meines Wettbewerbsmarathons im November.

Angekündigt bin ich für Silvester, ca. 12:05 Uhr (mittags).

Hier geht es zum Sender: https://www.889fmkultur.de/literatur-zwischen-den-jahren-2023/

Hört rein!

Euer Ingo S. Anders

Meine Kunstadresse.
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Der Gabelstapler


Bild von jiunching auf Pixabay

Nur noch zwei Türchen bis Heiligabend. Vor Aufregung konnte Christian in seinem nagelneuen Schlafanzug nicht schlafen. Übermorgen gab es Geschenke! Dieses Jahr hatte er sich zu Weihnachten einen Gabelstapler gewünscht. Einen echten, großen, zum Reinsetzen und Herumfahren. Chris fand es faszinierend, wie damit in einem großen Lager die Paletten bewegt wurden. Hin und her flitzten die Maschinen und bewegten Berge von Paketen und Päckchen. Von seinen Eltern oder Großeltern würde er sehr wahrscheinlich wieder nur Spielzeug geschenkt bekommen. Deshalb hatte er dieses Mal an den Weihnachtsmann geschrieben und hoffte, dass sein Wunsch bald in Erfüllung ginge. Unruhig wälzte er sich hin und her.
Wenn Chris schlafen sollte, aber noch nicht müde war, machte Mama ihm oft einen heißen Kakao, der ihm meistens half. Der wäre jetzt bestimmt genau das Richtige. Leider schliefen alle schon, es musste also wirklich schon mitten in der Nacht sein. Im Schrank fand Christian keins der Trinkpäckchen, die er manchmal in die Schule mitnehmen durfte. Also musste er versuchen, selbst einen Kakao zu machen. Er hatte ja immer zugesehen, wie Mama das machte und gut aufgepasst.

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Am Telefon

Am Telefon

Erinnert ihr euch noch an Rosalinde und Heinz? Rosa hatte sich am Spülbecken mit dem Gedanken getragen, sich am Telefon etwas dazuzuverdienen. Ob sie es wohl jetzt tut?


»Rosa hier«, sagte sie fragend.

Sie strich sich die Schürze glatt und schüttelte den Kopf. »Nein, du willst nicht wissen, was ich anhabe.«

Rosa lachte herzhaft. »Nein, wirklich nicht.«

»Noch nicht sehr lange.«

Sie legte den Kopf schief und überlegte einen Augenblick. »Du bist mein elfter Kunde.«

»Erfahrung habe ich genug, glaub mir, mein Lieber.« Wieder dieses herzhafte Lachen.

»Oh, vielen Dank.« Sie senkte den Kopf, als wolle sie sich verneigen, schonte aber ihren Rücken.

Mit einem Finger kreiste sie über die Arbeitsplatte ihrer Küche. »Ich mag sehr gerne diese New York Cheesecakes. Essen sollte ich aber nicht zu viel davon. Die schlanke Linie, nicht wahr.«

»Du Charmeur! Nun ist aber gut, sonst wird Heinz noch eifersüchtig. Für wie viele Personen soll die Torte reichen?« Sie notierte sich die Zahl.

»Also gut, einmal gedeckter Apfelkuchen, eine Marzipantorte und einmal Schwarzwälder Kirsch.«

Rosa fiel bald das Telefon aus der Hand vor Lachen. Als sie sich wieder einkriegte, sagte sie bestimmt: »Nein, ich springe nicht aus der Torte. Und jetzt lass mich bitte mit deiner Frau sprechen.«

»Hallo, meine Liebe. Nein, dafür musst du dich doch nicht entschuldigen. Ich weiß ja, wie er ist.« Sie seufzte. »Heinz würde so was im Traum nicht einfallen.«

»Er hat sich gut wieder erholt. War schon nicht ohne, die Infektion. Aber Unkraut vergeht nicht, wie er immer sagt.«

Rosa setzte sich auf den Küchenstuhl. »Mit mir ist alles in Ordnung. Die üblichen Wehwehchen, ja.«

»Von den Kindern habe ich schon eine ganze Weile nichts gehört, leider. Aber keine Nachricht ist eine gute Nachricht. Wäre etwas passiert, hätte ich das schon längst gehört.«

»Kurz nach Neujahr. Und du?«

»Ach!«

»Das ist ja allerhand! Und, war das schlimm?«

»Ich musste ja nur damals in Quarantäne, ganz am Anfang, als ein Kollege meines Sohnes Kontakt zu einer infizierten Person hatte.«

»Ja, völlig übertrieben. Ich hab mich bis heute nicht angesteckt.«

»Oder nichts gemerkt.« Sie zuckte mit den Schultern. »Stimmt.«

»Okay, dann lass uns bitte noch mal die Bestellung abgleichen.« Mit der Lesebrille auf der Nase prüfte Rosa die Notizen und beendete dann das Gespräch.


Entstanden bei der Übung 7-14-7 im Schreib-Forum. Bei dieser Übung sollte diesmal ein Text mit einem Telefonat entstehen, bei dem nur eine Seite des Dialogs gezeigt wird, dem man aber trotzdem folgen können sollte.

Die Schreibkommune

Die Schreibkommune

Dass die Schreibkommune Teil unseres Blogrings ist, hatte ich schon angekündigt. Aber was ist die Schreibkommune?

Es handelt sich um einen Blog, der von verschiedenen Autor:innen des Schreib-Forums gemeinschaftlich betrieben wird.

Dazu schreibt Andre Marto:

Wir bieten Dir alle Facetten des Schreibens. Zum einen Anleitungen für Schreibanfänger. Einsichten in Näh- bzw. Schreibkästchen zum Teil erfahrener Autor:innen. Sowie eigene Geschichten aller lesenswerten Genre, von Abenteuer bis zur Science-Fiction, von der Kurzgeschichte bis zur Fortsetzungsstory und am Ende interessante Rezensionen verschiedenster Werke und Autor:innen.

Andre Marto, 20.02.2022 in der Schreibkommune

Letztes Jahr habe ich dort eine kleine Reihe zum Thema „Grundlagen des Schreibhandwerks“ gepostet, der sich an Menschen richtet, die gerade mit dem Schreiben anfangen wollen und sich erstmals darüber informieren.

Ausschnitt Header Schreibkommune

Rechts in der Sidebar, die auf Tablets und Handys unten erscheint, sind zwei Buttons zum Blogring dazugekommen: „Kurzgeschichten“ und „FantasyBookBlog“ sind noch im Aufbau befindliche Seiten, die zur Schreibkommune dazugehören. Die anderen Blogs im Blogring werden unabhängig voneinander betrieben, die gegenseitigen Gastbeiträge ausgenommen.

Das Cover ist da!

Das Cover ist da!

Meine Sammlung kurzer Geschichten, die bisher unter der hochtrabenden Bezeichnung „Anthologie“ und dem Arbeitstitel „Harter Tobak“ lief, wird nun hoffentlich bald als „Tobaksplitter – Facetten meiner Persönlichkeit“ erscheinen.

Da der Uploadbereich von BoD gerade streikt und die Downtime schon zweimal verlängert wurde, ist die Sache leider immer noch nicht in trockenen Tüchern. Ich hoffe, das zieht sich nicht noch mehr in die Länge.

Das Buch kommt seitens BoD frühestens 14 Tage nach dem Upload heraus, geplant hatte ich aber einen etwas längeren Vorlauf. Sobald das Veröffentlichungsdatum steht, gebe ich es natürlich hier bekannt.

Herrenanzug schwarz mit weißem Hemd und silbergrau karierter Krawatte. 
Autorenname: Ingo S. Anders
Titel: Tobaksplitter
Zusatzhinweis: Sammlung kurzer Geschichten
(c) A&K Buchcover

Das ist es!
Ich kann gar nicht genau sagen, warum ich mich für dieses entschieden habe. War wie so oft aus dem Bauch heraus. Wenn ich jetzt überlege: Es hat mich einfach angesprochen – ich mag Anzüge – und ich habe gedacht: Den Typ würde ich gerne kennenlernen.

Wie der Anzug für einen Mann nur seine äußere Hülle ist, ist auch das Cover nur die Außenansicht eines Buches.

Genau das sollen die Leser ja auch wollen. Sie sollen die Geschichten in diesem Buch lesen wollen. Mich darüber ein Stück näher kennenlernen wollen.

Ich hoffe nur, es heißt dann nicht nachher: Außen hui, innen pfui!