
Mit so einer Katze auf der linken Hand ist man schon etwas eingeschränkt beim Tippen. Nicht nur das, sie tippt ja fleißig mit und ruft gelegentlich die Hilfe auf, interessiert sich dann aber keineswegs für die Anzeige. Ein absolutes Luxusproblem, bin ich doch froh über ihr Interesse an meiner Gesellschaft. Ich lasse mich dann auch gerne ablenken und verteile ein paar Streicheleinheiten. Sie diktiert mir dafür dann unsere nächste Geschichte. So wäscht eine Hand die andere – ganz ohne Wasser und Seife.
Im Augenblick schläft sie; ich will sie nicht wecken. Vermutlich plottet sie bereits unseren nächsten Bestseller. Ich verstehe immer nicht, wie sie das macht. Wenn sie aufwacht, sind die Ideen einfach da. Noch bevor ich die verschiedenen Handlungsstränge entwirren kann, sind wir auch schon fertig mit dem ersten Entwurf. Da wir an Erfolge wie »Die Bremer Stadtmusikanten«* und »Woran du erkennst, dass deine Katze deinen Tod plant«² anknüpfen, können wir das auch gleich so an unsere Agentur weiterreichen.
Wörter: 159
*Das ist natürlich von den Brüdern Grimm
² Mattew Inman, übersetzt von Brigitte Döbert