LBM 24 Teil 5: Tipps zur Vorbereitung auf die Buchmesse

Artikel in dieser Serie
Teil 1: BVjA, Autor:innenrunde und Verlagsspeeddating
Teil 2: Menschen! Verlage! Autor:innen!
Teil 3: Reisen mit Behinderung
Teil 4: Was ich gelernt habe
Teil 5: Tipps zur Vorbereitung auf die Buchmesse

Nach der LBM ist vor der LBM und hier kommt mein Memo an mich selbst zur Vorbereitung auf die nächste LBM.

Kauf dir einen größeren Rucksack, die Umhängetasche mit der Rüsselmaschine nervt voll!
Kauf dir eine BahnCard 50 für die 1. Klasse.
Nimm die Krücken mit, deine Knie und Füße werden es dir danken! Wegen Rücken kommst du nicht ohne aus, wenn du zu lange stehst. Keine Experimente mit neuen Schuhen.
Nimm Schmerztabletten mit und andere Bedarfsmedikation zusätzlich zu der üblichen.
Buche das Hotel frühzeitig und zwar ein behindertengerechtes Zimmer und vergiss nicht die Allergikerbettwäsche.
Nimm das Headset und ein passendes Ladekabel mit. Die Powerbank brauchst du nicht, offenbar gehörst du nicht zu den Dauersurfern, die sich um die Steckdosen prügeln.
Lass die FFP2-Maske an allen Messetagen und auch auf der Rückfahrt auf! Scheiß drauf, was Leute von dir denken können, wenn sie dich fies angucken. Führe dir vor Augen, dass die anderen dich vermutlich deshalb nicht verstehen, weil du wegen der Kopfhörer nicht so viel Lärm hörst und deshalb nicht so brüllst. Du bist derjenige, der sich sofort mit irgendeinem Scheiß ansteckt und das ausbaden muss.
Druck wieder den Plan aus, auf dem die behindertengerechten WCs eingezeichnet sind. Der andere hängt auch an den Wänden.
Überlege dir vorher anhand des Ausstellerverzeichnisses wo du überall hinmusst und plane die Route, damit du keine unnötigen Wege hast. Mach dir wieder eine Liste mit möglichen Gesprächspartnern und setze Prioritäten, damit du weißt, was du streichen kannst, wenn keine Zeit mehr bleibt.
Benutze die Garderobe für dein Gepäck, wenn du am Anreisetag bei Leipzig Messe aus dem Zug fällst.
Lass dir von anderen helfen, wenn sie dir Hilfe anbieten, und fordere sie auch ein. Setze deine Rechte durch, die Gästetaxe entfällt bei einer Schwerbehinderung (GdB 50 oder höher)
Essen auf der Messe ist teuer und ungesund – nimm dir was mit, z.B. Trinkmahlzeiten. Auch Wasser solltest du mitnehmen, mehr als einen halben Liter am Tag!
Nimm ausreichend Bargeld mit, solltest du etwas nicht mit Karte zahlen können, z.B. im Restaurant.
Überlege dir sehr genau, warum du die Messe besuchst: Willst du Bücher kaufen oder ein Manuskript an den Mann bringen oder hast du einen wichtigen Termin?
Geh direkt in Gespräche, sage Verlagen, dass du kein Buch kaufen möchtest, sondern ein Manuskript anbieten. Das spart beiden Zeit.
Wenn du dich wirklich dringend setzen musst, dann weise auf deine Behinderung hin. Stühle sind hart umkämpft in den Messehallen. Auch trotz sichtbarer Behinderung wurdest du mehrfach abgewiesen. Die Sessel im Erdgeschoss des Kongresszentrums sind zu niedrig, da kommst du nur sehr schwer wieder hoch.
Geheimtipp: In der Lounge des PAN gibt es geeignete Sessel (für Fachbesucher:innen).
Der Italiener Andria Leipzig war super, wenn auch laut, weil brechend voll auf zwei Etagen. Nächstes Mal wieder.
Nimm um Gottes Willen nicht den ganzen Vorrat an Visitenkarten mit! Wenn du fünf davon los wirst, kannst du froh sein.