Die nächsten Tage braucht ihr euch nicht mehr so warm anziehen, denn es wird frühlingshaft werden. Wenn ihr mir nicht glaubt, lasst euch vom Meteorologen eures Vertrauens bestätigen, dass für Montag in ganz Deutschland Temperaturen im zweistelligen Bereich angesagt sind.
In der dystopischen Kurzgeschichte Projekt Rhein wird der Europapräsident Leonidas gebeten, den im Jahr 2050 längst ausgetrockneten Rhein wieder zu bewässern und damit längst aufgegebene Regionen wieder bewohnbar zu machen. Wie das wohl gehen soll?
Und was für einen Bundeskanzler haben die eigentlich in 25 Jahren?
Geschenkt gibt es mein ebook natürlich nicht, auch wenn es sich nur um eine kurze Geschichte handelt – aber das warme Wetter in den nächsten Tagen, das ist für uns gratis. Die Tier- und Pflanzenwelt wird es einiges kosten.
Darwin sagte: „Survival of the fittest.“ Irgendwann werden die Menschen diejenigen sein, die nicht mehr fit genug sind, um sich an die Bedingungen auf diesem Planeten anzupassen, die sie selbst verändert haben.
Ihr möchtet lieber etwas weiter in die Zukunft blicken? Schaut mal nach Fantasy trifft Science Fiction. In dieser Benefiz-Anthologie der Edition Autoren für Autoren sind zwei Texte von mir. Ich stelle das Buch die Tage näher vor.
So oder so hoffe ich, ihr hattet heute eine ausreichende Ration Wasser in eurem Nikolausstiefel – oder was ihr eben gerade so braucht.
gestern Abend hat sich gezeigt, was ich mir gewünscht habe, als ich diese Geschichte geschrieben habe: Wer selbst von ME betroffen ist, kann darüber lachen und genießt einige angenehme Momente. Stimme aus dem Publikums-Chat: „Das ist genau mein Leben!“ Es fühlt sich einfach großartig an, sich repräsentiert zu sehen.
Es hat sich aber auch wieder gezeigt: Wer selbst nicht betroffen ist, den macht es betroffen.
Für diejenigen, die gestern leider nicht bei der Online-Lesung dabei sein konnten, habe ich hier noch die Aufzeichnung vom letzten Jahr: https://youtu.be/qEWD72Z8n-Q Dabei geht es um einen Tag im Leben des Herrn Otto Mayer, um einen Kampf mit dem Damenhygieneartikel-Automaten und eine queere Kreuzfahrt mit Soft SickLit. Also weit weniger bedrückend als Pemm ist, wenn die Löffel nicht gereicht haben aufgenommen werden kann.
Wer die Möglichkeit hat, nächsten Freitagabend ins Hamburger Gängeviertel zu kommen, dem sei dies wärmstens empfohlen. Dort trete ich auf der Wortwirbel-Bühne auf.
ich melde mich heute außer der Reihe, weil ich darum gebeten worden bin, mich zu einem Thema zu äußern, das mir tatsächlich sehr am Herzen liegt. (Den Artikel habe ich ursprünglich für schreibmehr.online verfasst, aber warum nicht auch hier teilen?)
Allerdings hat es erst auf den zweiten Blick mit Schreiben zu tun. Nämlich dann, wenn es um die Freiheit geht. Um die Freiheit, so zu schreiben, wie man möchte, und über die Themen, die einen persönlich bewegen.
Mein Gefühl dazu ist Angst. Blanke Existenzangst. Ich muss allerdings etwas ausholen.
Das ist ein Teil meiner Lebenswelt, denn das ist das, was meine Eltern mir vorgelebt haben, die sich jung kennenlernten und 42 Jahre miteinander verheiratet waren, bis mein Vater an Krebs starb. Ein heteronormatives Leben, ein Bilderbuchleben mit Haus, zwei Autos, zwei Kindern und Hund.
Ich selbst lebte hetero, heiratete im Beisein meiner Familie meinen ersten Mann und alles schien gut. Es kam aus verschiedenen Gründen, die nichts mit meinem Geschlecht zu tun hatten, zur Scheidung.
Nach Geschlechtsangleichung schwul
Eines Tages hielt ich das Versteckspiel nicht mehr aus und offenbarte, dass ich mich zu einer Geschlechtsangleichung entschieden hatte, weil ich anders nicht weiterleben konnte.
Ich spare jetzt Details aus, relevant ist hier nur: Ich änderte meinen Vornamen und meinen Geschlechtseintrag.
Nun galt ich vor dem Gesetz als Mann und die medizinische Behandlung sorgte dafür, dass meine Mitmenschen mich heute auch als Mann erkennen können.
Das Ergebnis ist, dass ich jetzt als schwul gelesen werde. Ich fühle mich in der schwulen Szene auch willkommen, weil ich dort sehr herzlich aufgenommen wurde.
Bei meiner zweiten Heirat waren meine Eltern nicht dabei, weil sie meine Einladung ausgeschlagen haben. Mein Vater hatte sich die von mir geplante Hochzeit irgendweshalb als eine Art Drag Party – so wie man den CSD in den Nachrichten sieht – vorgestellt und wollte bei so etwas nicht dabei sein. Meine Mutter wollte ihm nicht in den Rücken fallen. Ich liebe meine Eltern und das meine ich nicht nur ironisch.
Jetzt wisst ihr, warum ich etwas zwischen den Stühlen sitze, weil ich mich tatsächlich dazu entschieden habe, nicht länger so zu tun, als sei ich eine Frau und damit bewusst alle Konsequenzen eingegangen bin, die damit verbunden sind, als Mann Männer zu lieben. Andere schwule Männer haben diese Wahlmöglichkeit nicht.
Trans* Menschen haben aber auch nicht wirklich eine Wahl. Man sucht sich nicht aus, aus der Rolle zu fallen. Es ist keine Lifestyle-Frage. Es geht ums Überleben.
Meine Meinung als mehrfach marginalisierter weißer Deutscher zur gegenwärtigen politischen Lage
Well, ich bin also ein herzschwacher schwuler behinderter pflegebedürftiger Rollstuhlfahrer, der trans* ist und sich zu den Tönen aus Amerika äußern soll, von denen er nur in groben Zügen was mitgekriegt hat, weil er son Mist nicht verträgt.
Ok, aber gerne: • Ich finds kacke, wenn trans* Frauen vom Sport ausgeschlossen werden, nur weil sie trans* sind oder – schlimmer noch – man ihnen ihr Frausein aberkennt und sie als Männer darstellt. Selbstredend gefällt mir auch nicht, wenn trans* Männer vom Sport ausgeschlossen werden, weil sie trans* sind. Hier kann ich aber nachvollziehen, dass cis Frauen nicht gegen trans* Männer antreten möchten, schließlich gilt Testosteron als Doping. Bei trans* Frauen verhält es sich jedoch umgekehrt; durch die Umstellung auf Östrogen sind sie cis Männern gegenüber benachteiligt und hier verstehe ich nicht, warum sie nicht mit cis Frauen zusammen antreten dürfen sollten. • Ich finde TERFs kacke, auch Schriftstellerinnen. Ihr wisst vielleicht, wen ich meine.
Und zu Deutschland: • Ich finde es kacke, dass drei Parteien für den Bundestag kandidieren, die sich ins Wahlprogramm geschrieben haben, das SBGG abschaffen zu wollen. • Ich finds kacke, dass es zwei Parteien gibt, die das sogenannte »Gendern« verbieten wollen. • Ich finds schade, dass es nur zwei Parteien gibt, denen bewusst ist, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt – auch wenn ich persönlich mich als eindeutig männlich identifiziere, also binär bin. Wenns nur nach mir ginge, bräuchten wir nur zwei Geschlechter, aber ich bin eben nicht alleine auf der Welt. • Ich finde es kacke, dass es eine Partei gibt, die es ernsthaft begrüßt und straffrei stellen will, wenn Menschen permanent misgendert werden. • Auch wenn ich persönlich nie eine Straftat begangen habe, finde ich es genauso daneben, Straftätern ihr Recht auf korrekte Anrede absprechen zu wollen. • Ich finds kacke, wenn Gelder für LGBTIQ+-Projekte zusammengekürzt oder sogar gestrichen werden.
Bitte entschuldigt die vielen Wortwiederholungen, aber bei Schimpfwörtern bin ich nicht besonders einfallsreich, weil ich sie normalerweise nicht brauche.
Ich blicke in andere Länder mit Sorge
Wenn ich in andere Länder schaue, dann macht mir das Angst, wenn ich sehe, in wie vielen Ländern man mittlerweile bedroht ist, wenn man nicht ins heteronormative Konzept passt.
In 63 Staaten wird Homosexualität noch strafrechtlich verfolgt, in 12 Ländern droht sogar die Todesstrafe für Lesben und Schwule.
Die USA sind für die Weltpolitik nach wie vor sehr prägend. Natürlich hat das einen schlechten Einfluss auf die anderen Länder, wenn dort die Republikaner an der Macht sind. Aber auch in Europa gibt es zunehmend Länder, in denen sich die Rechtslage zuungunsten der queeren Community verändert.
Wie es in Deutschland weitergeht, werden wir nach der nächsten Bundestagswahl erleben. Ich bin hier geboren, ich bin nicht reisefähig, ich bin auf die medizinische Behandlung hier angewiesen. Ich kann nirgendwohin. Aber um mich selbst geht es mir schon lange nicht mehr.
Bitte geht wählen!
Morgen ist ein bundesweiter Aktionstag zum Thema. Ich habe mir eine Begleitperson organisiert, um in Hamburg zusammen mit der queeren Community für unsere Demokratie zu kämpfen. Das wird mich noch mehr Schmerzen und Tage bis Wochen im Bett kosten, eventuell sogar eine bleibende Zustandsverschlechterung, aber das ist es mir wert. Hier ist eine Liste, welche Demos es wo gibt: https://www.waehl-liebe.de/demonstrationen/
Ihr müsst nicht auf die Straße, ihr müsst nur am 23. Februar 25 euer Kreuz richtig setzen, wenn ihr die Demokratie behalten wollt. Wer nicht wählen geht, wählt, seine Freiheit aufzugeben.
Bildhinweis: Das Beitragsbild „Bookies gegen rechts“ stammt von der Webseite https://silbenflug.de/bookiesgegenrechts und steht nicht im direkten Zusammenhang mit der Bundestagswahl.
Artikel in dieser Serie Teil 1: BVjA, Autor:innenrunde und Verlagsspeeddating Teil 2: Menschen! Verlage! Autor:innen! Teil 3: Reisen mit Behinderung Teil 4: Was ich gelernt habe Teil 5: Tipps zur Vorbereitung auf die Buchmesse
Dies ist kein Grundlagenkurs zum Reisen mit Behinderung. Dies ist ein Erfahrungsbericht über die von mir erlebte Reise mit dem Blickwinkel einer Person, die nicht dauerhaft auf Unterarmgehstützen angewiesen ist, dafür noch einige andere Einschränkungen im Gepäck hat.
Bin ich auf Hilfe angewiesen?
Als ich in Hamburg auf dem Weg zum Bahnhof war, bepackt mit Handtasche, einem schweren Rucksack und einer schweren Umhängetasche mit meiner Rüsselmaschine (CPAP-Gerät), fiel mir eine meiner Unterarmgehstützen runter. Eine Passantin sah dies und beobachtete meine Versuche, diese mit der anderen Krücke zu angeln. Unsere Blicke trafen sich, sie bot mir keine Hilfe an und wandte den Blick ab. Ich bat nicht um Hilfe. Ich weiß selbst nicht, warum. Eine fremde Person ansprechen … schwierig, mitten in Hamburg. Normalerweise mag ich es auch nicht, Hilfe aufgedrängt zu bekommen. Letztlich schaffte ich es auch, alleine zurechtzukommen.
Mit einer Reisebegleitung wäre sehr vieles einfacher gewesen. Ich hätte mich aber auch abhängig und eingeschränkt gefühlt. Ich wollte ja mein eigenes Programm durchziehen und nicht auf eine andere Person Rücksicht nehmen müssen.
Zugfahrt
Für die Reise nach Leipzig hatte ich mir eine neue Verbindung aussuchen müssen, weil mein gebuchter Zug ohne Umstieg ausgefallen war. Dafür war die Zugbindung aufgehoben worden. Bei der neuen Verbindung hatte ich darauf geachtet, Umstiege ab 20 Minuten Umstiegszeit auszuwählen, damit ich es auch schaffen kann, ggf. das Gleis zu wechseln. Dies wäre in Wittenberg nicht nötig gewesen.
In der Straßenbahn wurde mir meist sofort ein Sitzplatz angeboten, obwohl die Bahnen so voll waren.
Hotel
Im Hotel erklärte man mir beim Check-in, die Gästetaxe entfiele erst ab einem GdB von 80 (wenn ich mich da nicht verhört habe …). Ich war so müde, ich zahlte die Gästetaxe.
Einfach selbst bestimmt. Texte zur Lebensrealität jenseits der Geschlechternormen. Herausgeber:innen: Janka Kluge, Julia Monro Genre: Sachbuch Anzahl Seiten: 295 Taschenbuch 15,- Euro, ebook 12,99 Euro Erschienen am 07. März 2024
Klappentext
Es reichen heute fünf Buchstaben und ein Sternchen, um auf eine hitzig geführte Debatte zu verweisen: trans*. Dass trans* nicht einfach ein »kontroverses Thema«, sondern die Lebensrealität zahlreicher Menschen ist, wird dabei leicht übersehen.
Seit langer Zeit sind trans* Personen in unserer Gesellschaft psychischer, körperlicher und struktureller Gewalt ausgesetzt. Der unbedingt nötige Abbau dieser Diskriminierungen wird in den letzten Jahren öffentlich diskutiert, und, etwa durch das geplante Selbstbestimmungsgesetz, sogar konkret in Angriff genommen. Diese gesellschaftlichen und politischen Prozesse führen zu Fragen, Kritik und Gegenwehr.
Umso wichtiger ist Aufklärung: Dieses Buch enthält 20 Texte, von Aktivist*innen, Psycholog*innen, Wissenschaftler*innen und Betroffenen, deren Stärke darin liegt, dass sie ein differenziertes, unaufgeregtes Bild dessen entwerfen, was ein Leben jenseits der Geschlechternormen ist.
Die Stadtteilschule Winterhude im Norden Hamburgs lädt am Freitag, 8. März 24 ab 18 Uhr zu einem Poetry Slam Abend ein und ich darf mit queeren Texten dabei sein!
Mein erster Poetry Slam, ich bin so aufgeregt!
Das Line-up wird am Mittwoch hochgeladen, wir erfahren dann also das Programm der teilnehmenden Künstler:innen. Vermutlich über das Instagramprofil von @qroom_wir.