Reisebericht: Pride and Books 2024

Reisebericht: Pride and Books 2024

Moin zusammen,
wie etwas ungeschickt weil völlig aufgeregt angekündigt, war ich ja auf einer kleinen queeren Buchmesse in Essen, auf der ich sogar lesen durfte.

Das Beste gleich vorweg:
Jemand von euch war dort an meinem Büchertisch und hat mir offenbart, meinem Blog zu folgen! Da habe ich mich ja gleich ein bisschen berühmt gefühlt. Das war so schön!
Aber weil ich nie im Leben damit gerechnet hätte, dass tatsächlich „jemand aus dem Internet“ wirklich und leibhaftig dort vor mir stehen würde, war ich auf diesen Fall überhaupt nicht vorbereitet.
Ich hätte ja tausend Fragen gehabt!

  • Wer (von meinen Followern) bist du denn?
  • Und bist du wirklich jetzt gerade hier, weil ich darüber berichtet habe, dass ich zur Pride and Books fahre oder hast du auf anderem Wege davon erfahren?
  • Wie bist du überhaupt auf mein Blog aufmerksam geworden und was gefällt dir daran?

Stattdessen habe ich nur leise gesagt „ein Fan“ und mich still gefreut.

Ein bärtiger Mann mit Brille und Kopfhörern sitzt hinter seinem Büchertisch. Er trägt ein T-Shirt mit aufgedrucktem Buchcover.

Eigentlich wollte ich ganz ausführlich berichten, mehrere Beiträge daraus machen. Es war nämlich einiges los: Ich hatte einen Unfall, dafür fast kein Lampenfieber und es gab sogar Feueralarm!
Wenn ich die Löffel und die nötigen Verbindungen gehabt hätte, hätte ich einen Bericht für die Lokalpresse geschrieben.
Da ich wie bereits vor der Reise befürchtet jetzt noch weniger Löffel habe, fasse ich mich vergleichsweise kurz, weil ich euch nicht länger auf die Folter spannen will.

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Rezension: Love and other Handicaps (Vaelis Vaughan)

Rezension: Love and other Handicaps (Vaelis Vaughan)

Titel: Love and other Handicaps – Von heißen Pflegern, fetten Lügnern und komischen Fantasie-Diagnosen
Autor:in
: Vaelis Vaughan
Genre: Gay Romance
336 Seiten
Gebundenes Buch 21,26 EUR, Taschenbuch 13,26 EUR, ebook 4,99 EUR
Erschienen am 05. Mai 2023

Ersteindruck

Ich gebe es zu, dass ich solche Nackedeis auf Buchcovern eher abstoßend als anziehend finde. Ich hatte aber einen Grund, mir die Leseprobe zu besorgen. Irgendwie war ich auf das Buch aufmerksam geworden, ich glaube, durch eine Rezension auf Insta oder durch #allabendlichqueer.
Als ich dann zum Arzt ging und von dort aus gleich mit Taxi ins Krankenhaus geschickt wurde, war ich froh, mein kindle fürs Wartezimmer eingesteckt zu haben.

Klappentext

Hackedicht bis in die Haarwurzeln flutscht Leo von einem Brückengeländer, landet erst in der kalten Spree und anschließend im Rollstuhl. Dieser äußerst unerfreuliche Zwischenfall passt nicht wirklich in seinen Zeitplan, und dann verordnet ihm der Arzt auch noch eine elendig lange Reha, auf die er mal so gar keinen Bock hat. In Leos Augen sind Rehas nämlich was für dicke Kinder mit Asthma oder rheumageplagte Rentner. Er, ein junger Mann in der Blüte seines Lebens und noch dazu ein Arbeitstier, will nichts weiter als zurück an seinen Schreibtisch. Leider lässt ihm der Doc keine Wahl, denn dieser sieht einen Zusammenhang zwischen dem Unfall und der Tatsache, dass Leo erst kürzlich von seinem Lebenspartner verlassen wurde. Aus diesem Grund bescheinigt er ihm auch noch eine Depression und gibt nicht nach, bis Leo in die physische und psychologische Weiterbehandlung einwilligt. Als er vor Ort den Stahlschnitten-Pfleger Elgar kennenlernt, wird die Sache aber doch noch interessant.

Suchst du eine lockere, fluffige Geschichte mit viel Humor und einem Hauch Liebeskitsch für die Seele? Magst du authentische, schwule Protagonisten, die auf liebenswerte Weise einen an der Klatsche haben? Dann ist diese Story genau richtig für dich!

Lektüre

Richtig fies war, dass ich nüchtern bleiben musste und da Leo sich in der Reha befindet, spielt was gefühlt die Hauptrolle? Richtig: Essen! Essen ist das Highlight des Tages in Krankenhäusern, warum also nicht auch in der Reha.

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Ingo liest anders: live auf der Pride and Books

Ingo liest anders: live auf der Pride and Books

Bei der Pride and Books 2024 in Essen im Unperfekthaus werde ich am 3. August erstmals als Aussteller eine Buchmesse besuchen und zudem habe ich einen Leseslot von zwanzig Minuten ergattert!

Die Pride and Books ist eine noch kleine queere Buchmesse, die erst zum zweiten Mal stattfindet. Wann genau ich auf der Bühne stehen werde, kann ich euch (noch) nicht sagen. Ich gehe davon aus, dass das erst kurzfristig feststehen wird. Die Messe ist von 11-18* Uhr geöffnet.

Ich schwanke noch zwischen zwei Texten. Politik oder Kommerz? Aktivismus oder Eskapismus? Was repräsentiert meine Arbeit eher?

Ich bin auch etwas aufgeregt über die Fragen, ob ich zu wenig Bücher bestellt habe und wie ich überhaupt alles transportieren kann. Werde auch bei dieser Reise wieder die Krücken nehmen.

Ich weiß auch nicht, ob die Flyer reichen werden. Ich bin voll stolz drauf, ich mag die gar nicht aus der Hand geben. xD

*Sorry, da war ich von falschen Öffnungszeiten ausgegangen.

Update:

Meine Lesung ist für 17:20 Uhr geplant. Ich habe mich dann doch für andere Texte entschieden. xD

Gedanklich habe ich meinen Koffer schon zigmal ein- und ausgepackt. -.-

/Update

Sehe ich jemanden von euch dort?

Euer Ingo S. Anders

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LBM 24 Teil 3: Reisen mit Behinderung

LBM 24 Teil 3: Reisen mit Behinderung

Artikel in dieser Serie
Teil 1: BVjA, Autor:innenrunde und Verlagsspeeddating
Teil 2: Menschen! Verlage! Autor:innen!
Teil 3: Reisen mit Behinderung
Teil 4: Was ich gelernt habe
Teil 5: Tipps zur Vorbereitung auf die Buchmesse

Dies ist kein Grundlagenkurs zum Reisen mit Behinderung.
Dies ist ein Erfahrungsbericht über die von mir erlebte Reise mit dem Blickwinkel einer Person, die nicht dauerhaft auf Unterarmgehstützen angewiesen ist, dafür noch einige andere Einschränkungen im Gepäck hat.

Bin ich auf Hilfe angewiesen?

Als ich in Hamburg auf dem Weg zum Bahnhof war, bepackt mit Handtasche, einem schweren Rucksack und einer schweren Umhängetasche mit meiner Rüsselmaschine (CPAP-Gerät), fiel mir eine meiner Unterarmgehstützen runter. Eine Passantin sah dies und beobachtete meine Versuche, diese mit der anderen Krücke zu angeln. Unsere Blicke trafen sich, sie bot mir keine Hilfe an und wandte den Blick ab. Ich bat nicht um Hilfe. Ich weiß selbst nicht, warum. Eine fremde Person ansprechen … schwierig, mitten in Hamburg. Normalerweise mag ich es auch nicht, Hilfe aufgedrängt zu bekommen.
Letztlich schaffte ich es auch, alleine zurechtzukommen.

Mit einer Reisebegleitung wäre sehr vieles einfacher gewesen. Ich hätte mich aber auch abhängig und eingeschränkt gefühlt. Ich wollte ja mein eigenes Programm durchziehen und nicht auf eine andere Person Rücksicht nehmen müssen.

Zugfahrt

Für die Reise nach Leipzig hatte ich mir eine neue Verbindung aussuchen müssen, weil mein gebuchter Zug ohne Umstieg ausgefallen war. Dafür war die Zugbindung aufgehoben worden. Bei der neuen Verbindung hatte ich darauf geachtet, Umstiege ab 20 Minuten Umstiegszeit auszuwählen, damit ich es auch schaffen kann, ggf. das Gleis zu wechseln. Dies wäre in Wittenberg nicht nötig gewesen.

In der Straßenbahn wurde mir meist sofort ein Sitzplatz angeboten, obwohl die Bahnen so voll waren.

Hotel

Im Hotel erklärte man mir beim Check-in, die Gästetaxe entfiele erst ab einem GdB von 80 (wenn ich mich da nicht verhört habe …). Ich war so müde, ich zahlte die Gästetaxe.

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