In den USA bin ich nicht länger willkommen

In den USA bin ich nicht länger willkommen

Das hat zwar mit Schreiben nun gar nichts zu tun, aber ich möchte das gerne teilen, weil auch ich erst jetzt mit einem Monat Verspätung erst zufällig über Insta überhaupt davon erfahren habe.

Sicher wäre ich auf diese Information gestoßen, wenn ich konkret eine Reise in die USA planen würde.

Elektronische Reisegenehmigung (ESTA)

Umfassende Informationen zum ESTA-Verfahren können der ESTA-Startseite bzw. den ESTA-Informationen der US-Konsulate in Deutschland, den Informationen zum US State Department Visa Waiver Program sowie der ESTA-FAQ entnommen werden. Die einmal erteilte Reisegenehmigung gilt für beliebig viele Einreisen für die Dauer von jeweils max. 90 Tagen innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren. Die zuständigen US-Behörden empfehlen, den Antrag mindestens 72 Stunden vor Reiseantritt zu stellen. Die ESTA-Beantragung ist gebührenpflichtig (21 USD).
Aufgrund einer Executive Order vom 20. Januar 2025 müssen Einreisende in die USA in Zukunft bei ESTA- oder Visumanträgen entweder das Geschlecht „männlich“ oder „weiblich“ angeben; relevant ist hierbei der Geschlechtseintrag der antragstellenden Person zum Zeitpunkt der Geburt. Reisende, die den Geschlechtseintrag „X“ innehaben oder deren aktueller Geschlechtseintrag von ihrem Geschlechtseintrag bei Geburt abweicht, sollten vor Einreise die zuständige Auslandsvertretung der USA in Deutschland kontaktieren und die geltenden Einreisevoraussetzungen in Erfahrung zu bringen.

Quelle: Auswärtiges Amt

Dass die Aufforderung, die Auslandsvertretung in dieser Sache zu kontaktieren, ein Zwangsouting darstellt, ist mal wieder ein Beispiel dafür, dass das Offenbarungsverbot auf dem Papier nichts bringt, wenn man immer wieder durch institutionelle Gewalt dazu gezwungen wird, sich selbst zu offenbaren.

Das ist genauso lächerlich wie die Schweigepflicht von Ärzt:innen, von der man diese entbinden muss, sobald man einen Antrag stellt auf EM-Rente oder Eingliederungshilfe oder seinen Grad der Behinderung feststellen lässt.

Aber sagen wir mal so: Ich war noch niemals in New York und dabei wird es auch bleiben.

Und in meiner Heimat?

Was mir Sorge macht, sind die geplanten und weitere mögliche Entwicklungen in Deutschland.

Friedrich Merz kann Trumps Entscheidung bzgl. Geschlecht nachvollziehen und die CDU will das Selbstbestimmungsgesetz wieder abschaffen.

Was wird noch auf uns zukommen?

Wird Deutschland das nächste europäische Land sein, in dem queere Menschen nicht willkommen sind?
Spätestens mit der Abschaffung des Selbstbestimmungsgesetzes fängt dieser Prozess an.

Das wäre ein super Thema für eine Dystopie gewesen, wenn man es vor der Wahl veröffentlicht hätte.