Während die anderen auf für Frankfurt gepackten Koffern sitzen und die BuchBubble brennt, lupfe ich hier mal wieder kurz den Vorhang.
Im vergangenen Jahr habe ich eine unbeabsichtigte Schreibpause eingelegt, wenn man von vereinzelten Fingerübungen absieht. Ich hatte erst keinen Kopf und dann schlichtweg keine Zeit mehr dafür, weil ich versuchte, wieder ins Erwerbsleben einzusteigen.
Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich dennoch währenddessen mein Projekt Rhein veröffentlicht habe und außerdem noch zwei Geschichten in der queeren Anthologie Just Bunt platzieren konnte. Die Rezension dafür steht immer noch auf meiner To-Do-Liste.
Wenn es sich nach Arbeit anfühlt, fühle ich mich gut
Die größte Herausforderung aber waren die beiden Lesungen (die im Pride House und die in Berlin) sowie der Besuch der BuchBerlin. Da könnte ich ja eigentlich zufrieden mit mir sein und stolz auf meine Leistung, denn es war harte Arbeit und ja, es hat mir auch große Freude bereitet. Es erfüllt mich aber mehr, zu schreiben.
Und das tue ich jetzt endlich wieder. Derzeit an einem für meine Verhältnisse längeren Text, der ursprünglich für eine Ausschreibung gedacht war, in die er vermutlich nicht mehr so ganz reinpasst. Aber das überlege ich dann, wenn es fertig ist. Bis dahin genieße ich den Prozess des Schreibens und das tue ich wirklich.
Preptober verschlumpft
Da der Oktober nun schon so gut wie rum ist, bleibt mir nicht mehr viel Zeit, zu preppen. Damit bezeichnet man üblicherweise vorbereitende planerische Arbeit für den Roman, den man dann im November, dem NationalNovelWritingMonth schreiben will.
Das ist aber auch gar nicht notwendig, denn in dieser Zeit werde ich mich endlich wieder an die Überarbeitung von Schwuppenplanschen setzen (Schwuppenplanschen pausiert). Ein Teil meiner Probleme bei der Überarbeitung kommt daher, dass ich zu langsam schreibe und zu viele Pausen mache, jedenfalls im Verhältnis zu meinem Lerntempo. Wenn ich dann das nächste Mal dran gehe, wieder mit erweitertem Wissensschatz, will ich Dinge dann gleich besser machen und kremple vieles noch mal um. Zuletzt bin ich mit einer Checkliste drangegangen, mit der man die Plotstruktur prüfen kann, und da fehlte mir noch ein gewisser Punkt, über den ich hier Stillschweigen wahre.
Im November gehts los
Deshalb habe ich einen ganz mutigen Wordcount von einem Wort pro Tag, was nichts anderes bedeutet, als dass ich mich jeden Tag mit dem Projekt auseinandersetzen will. Ohne mich dabei überfordern zu wollen, nach zwei Stunden darf es gut sein.
Im Schreib-Forum gibt es dann wieder eine Rubrik, in der ich ab und an von meinen Fortschritten berichte oder rumjammere, wenn ich festhänge. Geteiltes Leid ist schließlich halbes Leid und geteilte Freude ist doppelte Freude.
Ich erwarte keine Wunder von mir; es wird sicher Tage geben, an denen gar nichts geht.

Neue Ausschreibungen
Zur Belohnung habe ich mir wieder einige Schreibwettbewerbe rausgesucht, an denen ich teilnehmen will. Vielleicht ergeben sich ja auf diesem Wege weitere Veröffentlichungen für das kommende Jahr. :)
Auf jeden Fall macht mir das Schreiben nach Vorgabe großen Spaß und wenn dabei unterhaltsame Geschichten entstehen, die einem Publikum gefallen, ist das doppelt so schön.
„Schlimmstenfalls“ sammle ich Material für eine weitere Geschichtensammlung. Ich wurde ja bereits mehrmals gefragt, ob es Projekt Rhein nicht auch gedruckt gibt. Das müsste ich dann aber so teuer machen, dass es keiner kaufen wollen würde und ich trotzdem so gut wie nichts dran verdiene. Vielleicht findet diese Geschichte noch Freunde fürs Leben und sie kuscheln sich eines Tages zwischen zwei Buchdeckeln aneinander. :D
2024
Ganz ehrlich bin ich gedanklich schon im nächsten Jahr, weil dieses gefühlt eh schon zu Ende ist. Ich versuche, mein Blog besser auf Lesende auszurichten und mir mehr Gedanken zu machen, was meine Zielgruppe(n) interessieren könnte. Schreibanregungen sind ja doch eher für Schreibende interessant. Natürlich gibt es da Überschneidungen …
Die Schreibanregungen wird es im kommenden Jahr in abgespeckter Variante geben, mit neuen Stichworten. Wer daran darüber hinaus interessiert ist, darf gern die Schreibkommune abonnieren, dort erscheinen diese an jedem ersten Donnerstag des Monats.
Lesungen
Ich möchte auch nächstes Jahr wieder Lesungen machen. Irgendwie habe ich jetzt Blut geleckt. Zwei Locations habe ich bisher ins Auge gefasst, aber noch ist nichts konkret. Ehrlich gesagt habe ich noch gar nicht angefragt. Bei einer dritten habe ich vor einiger Zeit schon einmal ganz unverbindlich gefragt. Ich hoffe, dass ich mich diesmal überwinden kann, einen Kontakt aufzubauen und nicht wieder kneife.
Über die Leipziger Buchmesse muss ich mir dann aber wirklich erst im Dezember Gedanken machen. :)
Diesen Jahres!
Euer Ingo S. Anders

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